Harry Sachs – Parkskulptur im Skulpturenpark

Landreform Ausstellungsreihe, November 2008 - März 2009

Der Berliner Mauerstreifen war bereits zu DDR-Zeiten unfreiwillig die größte "Grünanlage" beider deutscher Staaten. Verwaltet durch die Volksarmee war das Spektrum der Besucher fast ausnahmslos auf Soldaten beschränkt. Klare Wegeführung und Leinenpflicht für die Hunde regelten den Alltag in der Grünanlage. Der Aufwand für die Instandhaltung wurde durch den massiven Einsatz von Pestiziden gering gehalten. Kosten für Rasenmähen oder Baumpflege entfielen. 
Seit nun fast 20 Jahren ist diese Grünanlage deutlich schlechter gesichert und auch nicht mehr so intensiv gepflegt worden. Nur teilweise umsäumt von Bauzäunen, sind auf der Fläche neben einem reichen Spektrum an wildwüchsiger Flora und Fauna Spazierwege entstanden. 
Im Rahmen der Ausstellungsreihe Landreform wird nun dieser Teil des Skulpturenpark Berlin_Zentrum zur Grünanlage deklariert. Um die Aufenthaltsqualität des Ortes zu steigern, wird das bisherige Netz aus praktischen Trampelpfaden durch einige neue harmonische Fußwege ergänzt. Die Spontanvegetation wird mit kreisförmigen Pfaden eingerahmt und kultiviert. Zur Kontemplation der Besucher wird eine Parkbank aufgestellt. Alle Nutzer sind aufgefordert, private Bepflanzungen vorzunehmen und weitere Sitzgelegenheiten zu stiften. Die Grünanlage ist als Skulptur jenen gewidmet, die diesen Ort - ähnlich spontan wie die Vegetation - prägen und formen.